Ein Jahr nach dem Tod des Firmengründers übernahm dessen ältester Enkel, Dipl.-Ing. Gerd Beug die Leitung der Maschinenfabrik. Wenig später trat auch der zweitälteste Enkel, Dr. jur. Karl Friedrich Jacob Beug, in die Firma ein, um dann die Handelsabteilung zu übernehmen.
Jahre weiterer Erschütterungen und wirtschaftlicher Not durch Inflation, Arbeitslosigkeit und Verschuldung der Landwirtschaft folgten. Der erste Weltkrieg hemmte die Entwicklung. Trotzdem konnte im Mai 1918 zum 75jährigen Firmenjubiläum die Maschinenfabrik noch eine Belegschaftsstärke von etwa 70 Mitarbeitern zählen. Nach 45 folgte die Zerschlagung auch dieser alten Stralsunder Firma.
Januar 46
Beschlagnahme der Grundstücke, Werkgebäude und Wohnhäuser nach Ausräumung der Maschinenfabrik durch die sowjetischen Truppen.
Karl Friedrich wird zunächst als Betriebsleiter der Maschinenfabrik belassen und bemüht sich, beauftragt durch das Sekretariat für Industriewesen die Produktion unter Einsatz der Erlöse aus der Kohlenhandlung wieder in Gang zu bringen.
Gleichzeitig legt er wiederholt Einspruch gegen die Beschlagnahme der Betriebe und seines Vermögens ein. Siehe Schreiben März 1948
Beschlagnahme der gesamten Firma aufgrund des Befehls 124 der Sowjetischen Militär Administration trotz anders lautender Zusagen seitens der Hauptverwaltung Landeseigener Betriebe und obwohl ihm die Stadtkämmerei bescheinigt, dass er nie einen Posten in der NSDAP bekleidet hat und mit seinem Einsatz “seinen Aufbauwillen für den neuen demokratischen Staat unter Beweis gestellt” habe.
April 1948
Verhaftung von Gerd Beug. Die Anschuldigung lautet auf: Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Juli 1948
Verurteilung durch das Sowjetische Militär Tribunal in Greifswald zu “Lebenslänglich”, verkürzt durch Amnestie auf 15 Jahre. Entlassung aus der Haftanstalt Bautzen 26.12.1955.
Januar 2009
die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der russischen Föderation lehnt die jahrelang wiederholten Bemühungen der Nachkommen von Gerd Beug um Einsicht in die Prozessakten wieder mal ab.